Mein lang vergessenes und nun wiederentdecktes Carmen #5 von Catull. Good times!
Vivamus, mea Lesbia, atque amemus
Vivamus, mea Lesbia, atque amemus
Rumoresque senum severiorum
Omnes unius aestimemus assis!
Soles occidere et redire possunt:
Nobis cum semel occidit brevis lux,
Nox est perpetua una dormienda.
Da mi basia mille, deinde centum,
dein mille altera, dein secunda centum,
deinde usque altera mille, deinde centum.
Dein, cum milia multa fecerimus,
conturbabimus illa, ne sciamus
aut ne quis malus invidere possit,
cum tantum sciat esse basiorum.
(Gaius Valerius Catullus)
Lass uns leben, mein Mädchen, und uns lieben
Lass uns leben, mein Mädchen, und uns lieben,
Und der mürrischen Alten üble Reden
Auch nicht höher als einen Pfennig achten.
Sieh, die Sonne, sie geht und kehret wieder:
Wir nur, geht uns das kurze Licht des Lebens
Unter, schlafen dort eine lange Nacht durch.
Gib mir tausend und hunderttausend Küsse,
Noch ein Tausend und noch ein Hunderttausend,
Wieder tausend und aber hunderttausend!
Sind viel tausend geküsst, dann mischen wir sie
Durcheinander, dass keins die Zahl mehr wisse
Und kein Neider ein böses Stück uns spiele,
Wenn er weiß, wie der Küsse gar so viel sind.
(Übersetzung: Eduard Mörike)
Ich habe einen Fehler gemacht. Damals 2008 als Facebook für uns hier der neue heiße Scheiß war, habe ich mir mit meinen echten Daten ein Konto eingerichtet. Es war ja auch klar: Ich wollte von Freunden aus England und den USA gefunden werden. Sie waren es schließlich ja auch, die mir immer wieder Facebook nahegelegt hatten. Nun bereue ich, dass ich der Datenkrake gegenüber so ehrlich war. Das gilt übrigens genauso für Google+.
Weder bin ich der erste, der sich Gedanken über die eigenen Daten macht, noch der konsequenteste. Viele Anwender haben bereits ihr Konto beim Social-Network-Moloch gelöscht oder posten per Pseudonym. Ich möchte gerne mein Entwicklerkonto bei Facebook behalten, daher kommt Löschen für mich nicht in Frage.
Darüber hinaus denke ich, dass das Löschen des eigenen Kontos gar nicht so viel bringt, denn dadurch werden die bereits gespeicherten Daten lediglich nicht mehr aktualisiert oder ergänzt; ich glaube nicht, dass Facebook die Daten tatsächlich unwiederbringlich von den eigenen Servern entfernt.
Mein Facebook-Browser
Seit etwa zwei Jahren besuche ich Facebook ausschließlich mit Firefox. Mein Hauptbrowser ist Safari. Auf diese Weise bleiben alle digitalen Facebook-Spuren innerhalb von Firefox und haben keine Konsequenzen auf mein Surfverhalten in Safari. Somit sollte Facebook mich nicht mithilfe der Seiten mit Facebook-Anbindung tracken können, denn mit Firefox besuche ich keine anderen Seiten.
Vom iPhone habe ich die Facebook-App vor etwa anderthalb Jahren entfernt und anschließend das Betriebssystem neu aufgespielt. Sicher ist sicher. 🙂
Eine Idee
Die einzige Strategie, die ich sehe, ist, die gespeicherten Daten stetig unbrauchbar zu machen, indem ich willkürlich Seiten hinzufüge, die mir nichts bedeuten. Ich gehe also los, und klicke auf „Gefällt mir“ bei irgendwelchen Seiten, die mir Facebook in den Werbeflächen und in meiner Timeline einblendet. Außerdem klicke ich in den „Infos über mich“ wahllos Bücher, Musik und Filme an, die ich angeblich gesehen habe, sehen möchte oder die mir angeblich gefallen. Auf diese Weise hoffe ich, meine tatsächlichen Interessen in einem Rauschen von zufällig Ausgewähltem zu verschütten. Nach ein paar Wochen oder Monaten mit dieser Taktik sollte mein Persönlichkeitsprofil bei der Datenkrake völlig verschwommen sein.
Sollten wir also – liebe Leserin, lieber Leser – über Facebook verbunden sein, so wundere dich bitte nicht über die seltsamen Seiten, die mir in letzter und nächster Zeit gefallen und denke dir nichts dabei, wenn die Vielzahl und Vielfalt meiner medialen Interessen zunimmt und womöglich Richtungen einnimmt, die dir gänzlich unbekannt an mir sind. All diese angeblichen Interessen haben keine, wirklich gar keine Bedeutung.
Vergangene Woche machte die Nachricht die Runde, dass das legendäre Spiele-Studio LucasArts keine eigenen Computerspiele mehr entwickeln, sondern nur noch als Lizenzgeber auftreten werde. Als Fan diverser Spiele von damals Lucasfilm Games nahm ich das einerseits mit leichter Enttäuschung andererseits mit mäßiger Gleichgültigkeit zur Kenntnis, denn seit Jahren hat das Studio nichts mehr veröffentlicht, was mich begeistert hätte.
Über die letzten Tage und die vielen Meldungen vom Entwicklungsstopp bei LucasArts kamen mir dann doch viele faszinierte Stunden vor dem C64 und dem Pentium 90 in den Sinn. Da war Maniac Mansion: Ein Spiel, das mich zwar interessiert, aber komischerweise nie so richtig gefesselt hatte; dann das fantastische Zak McKracken: Das habe ich durchgespielt, wahrscheinlich konnte ich mich schon damals eher mit dem Boulevard-Reporter identifizieren. Day of the Tentacle, Outlaws war allein schon durch die Spaghetti-Western-Atmosphäre beeindruckend; die Rufe der zahlreichen Gegner – „You’re outnumbered!“ – höre ich immer noch, Monkey Island, Indiana Jones. Einen besonderen Platz nimmt für mich TIE Fighter ein: Unvergessen die Missionen, in denen man mit Darth Vader gemeinsam gegen die Rebellen flog.
Ja, es sind viele tolle Erinnerungen an viele verdaddelte Stunden. Good Times.
Star Wars, Star Wars, Star Wars und immer an das Erbe denken
Schaut man sich aber das letzte Jahrzehnt an der LucasArts-Spiele an, stellt man fest, dass außer immer neuem Star-Wars-Gedöns kaum etwas passierte ist – wenn nicht gerade auf der Retro-Welle geschwommen wurde und die Helden von früher auf neu getrimmt wurden. Insofern wird man das Studio kaum für diese Zeit vermissen.
Loom rUleZ
Das für mich schönste Spiel aus dem LucasArts-Universum ist aber das wunderbar poetische Loom. Das hübsche kleine Point-And-Click-Adventure steht etwas im Schatten der großen Klassiker, denn es ist recht einzigartig: Weder lebt es mehrheitlich von schrägem Humor, noch geschieht die Steuerung über das übliche Point-And-Click-Verfahren. Als Spieler manipuliert man seine Umwelt über Melodien, die man spielt. Im Laufe des Spiels lernt man immer mehr und immer komplexere Melodien, die weitere Möglichkeiten eröffnen. In der schwierigsten der drei Spielstufen spielt man die Melodien auswendig nach Gehör. Die Handlung entspricht einem klassischen Bildungsroman: Das Spiel beginnt am 17. Geburtstag von Bobbin Threadbare, der vom Spieler gesteuerten Hauptfigur.
Vielen ist das Textsatzsystem LaTeX (gesprochen: „Latech“) zwar bekannt, aber die Scheu vor dem Einsatz ist groß. LaTeX gilt als kompliziert und kryptisch. Tatsächlich ist die Lernkurve recht steil, hat man die jedoch gemeistert, gibt es für längere Texte nichts Besseres, denn die durch das Textsatzsystem produzierte Ausgabe sieht sehr gefällig aus.
Im Gegensatz zu gängigen Textverarbeitungen wie OpenOffice Writer oder Microsoft Word basiert das Arbeiten mit LaTeX nicht auf WYSIWYG, man sieht also häufig nicht sofort, wie der Inhalt, den man produziert, tatsächlich aussieht. Man schreibt und verwendet – ähnlich wie bei HTML – Auszeichnungen innerhalb des Textes, die als Befehle für den TeX-Compiler funktionieren. Nach einem Klick auf den „Setzen“-Knopf läuft – vereinfacht gesagt – ein Skript über das Geschriebene, interpretiert die eingebundenen Befehle und erzeugt ein PDF, das professionell gesetzt aussieht.
Es führt zu weit, hier einen Einstieg in LaTeX zu geben, aber erste Anlaufstellen könnten folgende Seiten sein:
LaTeX-Projekt: Die englischsprachige Hauptseite rund um LaTeX. LaTeX: Die deutschsprachige Wikipedia-Seite zu LaTeX LaTeX-Kompendium: Ein deutschsprachiges Kompendium als Beginn
Meine Hauptempfehlung ist aber die Seite LaTeX Templates. Hier finden sich viele Vorlagen, mit deren Hilfe man recht schnell mit eigenen Texten loslegen kann.