Vergangene Woche machte die Nachricht die Runde, dass das legendäre Spiele-Studio LucasArts keine eigenen Computerspiele mehr entwickeln, sondern nur noch als Lizenzgeber auftreten werde. Als Fan diverser Spiele von damals Lucasfilm Games nahm ich das einerseits mit leichter Enttäuschung andererseits mit mäßiger Gleichgültigkeit zur Kenntnis, denn seit Jahren hat das Studio nichts mehr veröffentlicht, was mich begeistert hätte.
Über die letzten Tage und die vielen Meldungen vom Entwicklungsstopp bei LucasArts kamen mir dann doch viele faszinierte Stunden vor dem C64 und dem Pentium 90 in den Sinn. Da war Maniac Mansion: Ein Spiel, das mich zwar interessiert, aber komischerweise nie so richtig gefesselt hatte; dann das fantastische Zak McKracken: Das habe ich durchgespielt, wahrscheinlich konnte ich mich schon damals eher mit dem Boulevard-Reporter identifizieren. Day of the Tentacle, Outlaws war allein schon durch die Spaghetti-Western-Atmosphäre beeindruckend; die Rufe der zahlreichen Gegner – „You’re outnumbered!“ – höre ich immer noch, Monkey Island, Indiana Jones. Einen besonderen Platz nimmt für mich TIE Fighter ein: Unvergessen die Missionen, in denen man mit Darth Vader gemeinsam gegen die Rebellen flog.
Ja, es sind viele tolle Erinnerungen an viele verdaddelte Stunden. Good Times.
Star Wars, Star Wars, Star Wars und immer an das Erbe denken
Schaut man sich aber das letzte Jahrzehnt an der LucasArts-Spiele an, stellt man fest, dass außer immer neuem Star-Wars-Gedöns kaum etwas passierte ist – wenn nicht gerade auf der Retro-Welle geschwommen wurde und die Helden von früher auf neu getrimmt wurden. Insofern wird man das Studio kaum für diese Zeit vermissen.
Loom rUleZ
Das für mich schönste Spiel aus dem LucasArts-Universum ist aber das wunderbar poetische Loom. Das hübsche kleine Point-And-Click-Adventure steht etwas im Schatten der großen Klassiker, denn es ist recht einzigartig: Weder lebt es mehrheitlich von schrägem Humor, noch geschieht die Steuerung über das übliche Point-And-Click-Verfahren. Als Spieler manipuliert man seine Umwelt über Melodien, die man spielt. Im Laufe des Spiels lernt man immer mehr und immer komplexere Melodien, die weitere Möglichkeiten eröffnen. In der schwierigsten der drei Spielstufen spielt man die Melodien auswendig nach Gehör. Die Handlung entspricht einem klassischen Bildungsroman: Das Spiel beginnt am 17. Geburtstag von Bobbin Threadbare, der vom Spieler gesteuerten Hauptfigur.
Wer möchte, kann sich auf YouTube das gesamte Spiel in einem Amiga Longplay ansehen und wer die Möglichkeit hat, das Adventure über SCUMM zu spielen, sollte die Chance unbedingt nutzen. Das Spiel ist auch über Steam erhältlich.
2 Gedanken zu „Abgesang auf LucasArts – Loblied auf Loom“
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