Ich habe einen Fehler gemacht. Damals 2008 als Facebook für uns hier der neue heiße Scheiß war, habe ich mir mit meinen echten Daten ein Konto eingerichtet. Es war ja auch klar: Ich wollte von Freunden aus England und den USA gefunden werden. Sie waren es schließlich ja auch, die mir immer wieder Facebook nahegelegt hatten. Nun bereue ich, dass ich der Datenkrake gegenüber so ehrlich war. Das gilt übrigens genauso für Google+.
Weder bin ich der erste, der sich Gedanken über die eigenen Daten macht, noch der konsequenteste. Viele Anwender haben bereits ihr Konto beim Social-Network-Moloch gelöscht oder posten per Pseudonym. Ich möchte gerne mein Entwicklerkonto bei Facebook behalten, daher kommt Löschen für mich nicht in Frage.
Darüber hinaus denke ich, dass das Löschen des eigenen Kontos gar nicht so viel bringt, denn dadurch werden die bereits gespeicherten Daten lediglich nicht mehr aktualisiert oder ergänzt; ich glaube nicht, dass Facebook die Daten tatsächlich unwiederbringlich von den eigenen Servern entfernt.
Mein Facebook-Browser
Seit etwa zwei Jahren besuche ich Facebook ausschließlich mit Firefox. Mein Hauptbrowser ist Safari. Auf diese Weise bleiben alle digitalen Facebook-Spuren innerhalb von Firefox und haben keine Konsequenzen auf mein Surfverhalten in Safari. Somit sollte Facebook mich nicht mithilfe der Seiten mit Facebook-Anbindung tracken können, denn mit Firefox besuche ich keine anderen Seiten.
Vom iPhone habe ich die Facebook-App vor etwa anderthalb Jahren entfernt und anschließend das Betriebssystem neu aufgespielt. Sicher ist sicher. 🙂
Eine Idee
Die einzige Strategie, die ich sehe, ist, die gespeicherten Daten stetig unbrauchbar zu machen, indem ich willkürlich Seiten hinzufüge, die mir nichts bedeuten. Ich gehe also los, und klicke auf „Gefällt mir“ bei irgendwelchen Seiten, die mir Facebook in den Werbeflächen und in meiner Timeline einblendet. Außerdem klicke ich in den „Infos über mich“ wahllos Bücher, Musik und Filme an, die ich angeblich gesehen habe, sehen möchte oder die mir angeblich gefallen. Auf diese Weise hoffe ich, meine tatsächlichen Interessen in einem Rauschen von zufällig Ausgewähltem zu verschütten. Nach ein paar Wochen oder Monaten mit dieser Taktik sollte mein Persönlichkeitsprofil bei der Datenkrake völlig verschwommen sein.
Sollten wir also – liebe Leserin, lieber Leser – über Facebook verbunden sein, so wundere dich bitte nicht über die seltsamen Seiten, die mir in letzter und nächster Zeit gefallen und denke dir nichts dabei, wenn die Vielzahl und Vielfalt meiner medialen Interessen zunimmt und womöglich Richtungen einnimmt, die dir gänzlich unbekannt an mir sind. All diese angeblichen Interessen haben keine, wirklich gar keine Bedeutung.
Ein Gedanke zu „Ich habe ein Problem“
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