Analoges Kopieren

Früher hatten wir unsere Musik auf Kassetten. Schallplatten waren eher etwas für unsere Eltern. Wir coolen Kids packten unsere Kassetten in unseren Walkman. Wollten wir die Musik kopieren, dann brauchten wir ein Doppelkassetten-Deck und nicht jeder hatte sowas.

Das Kopieren allerdings war nicht einfach Klicki-Bunti gemacht, sondern ging in Echtzeit: 90-Minuten-Musik zu kopieren benötigte … 90 Minuten. Das Praktische dabei war, dass man während des Kopiervorgangs die Musik gemeinsam hören konnte. Es gab Kassetten-Rekorder, die das Vervielfältigen in doppelter Geschwindigkeit erledigten, was jedoch auf Kosten der Qualität ging und das kam für unsere Chrom-Dioxid-Magnetbänder nicht in Frage.

Was ich bisher nicht wusste: Man kann auch Schallplatten kopieren, wie das Bild zeigt. Im Gegensatz zum Überspielen von Kassetten sieht das Vervielfältigen von Vinyl-Platten eher wie ein Chemie-Einführungskurs aus. Ich frage mich, ob die Kopie genauso gut klingt wie die Original-Scheibe …

Das Bild stammt von she-was-a-psychedelicc-mess.tumblr.com

Augen wie Augen aussehen lassen

Mad Men anyone? Es ist natürlich etwas billig, eine Werbung aus dem Zusammenhang ihrer Zeit zu reißen und zur Schau zu stellen, aber an dieser hier kam ich einfach nicht vorbei: Das Motiv – ein recht typisches Vorher-Nachher – stammt aus dem Jahr 1964 und wirkt unheimlich auf mich, was sehr wahrscheinlich nicht das Ziel der Werbetreibenden und ihres Kunden war.

Creepy!

Black Sabbath „13“ kostenlos bei iTunes hören [Update]

Nachdem letzte Woche Queens of the Stone Age kostenlos über iTunes gestreamt werden konnten, sind diese Woche Black Sabbath mit ihrer kommenden Platte „13“ dran: iTunes-Link

Das außergewöhnliche an diesem Album ist, dass sich die Gründungsmitglieder nach Jahrzehnte währenden Klagen und Gegenklagen nun wieder für ein gemeinsames Werk zusammengerauft haben. So sind Sänger Ozzy Osbourne, Gitarrist Tommy Iommi und Basser Geezer Butler dabei, lediglich Schlagzeuger Bill Ward ließ sich die Gelegenheit zu einer erneuten Zusammenarbeit entgehen.

Das letzte gemeinsame Album in Originalbesetzung haben Sabbath 1978 mit „Never Say Die!“ veröffentlicht, das – ehrlich gesagt – das schwächste Werk der gemeinsamen Schaffensperiode sein dürfte. Ich bin sehr gespannt, wie die neuen, alten Rocker nun klingen. Produziert wurde die Platte übrigens vom berüchtigten Rick Rubin, der wahrscheinlich der einflussreichste Produzent derzeit im Genre sein dürfte, allerdings muss er sich auch vorwerfen lassen das „Lautheits-Wettrennen“ mit in die Wege geleitet zu haben. Daher steigt die Spannung abermals, denn ich möchte wissen, wie „13“ produziert ist: Kann man laute und leise Töne wahrnehmen, oder bekomme ich eine Wand aus bis zum Anschlag gesteuerten Pegeln, die keine Differenzierung mehr zulassen?

Hört’s euch an und bildet euch ne Meinung: iTunes-Link zu „13“

[Update]
Nach dem ersten Hören halte ich hiermit fest, dass diese Platte bei mir keine Begeisterungsstürme in Gang setzt. Vielleicht muss man ihr – wie so vielen Alben auch – etwas Zeit geben. Rick Rubin hat den Sound nicht zerstört, die Gitarren klingen erdig, Ersatzschlagzeuger Brad Wilk (ehemals Rage Against the Machine) macht seine Sache sehr ordentlich und lässt Bill Ward nicht vermissen. Ozzys Stimme hat noch mehr gelitten, ihre Unverkennbarkeit ist aber immer noch vorhanden.

Ein besonderes Bonbon erwartet den Fan in den letzten Sekunden des Albums, nämlich dann wenn ein Regenschauer samt Donnergrollen zu hören ist. Mit dem Klang des fallenden Regens verabschieden sich Black Sabbath von ihren Hörerinnen und Hörern ihres neuesten Werks. Bei ihrem Erstling – Black Sabbath – von 1970 begrüßten sie die Hörerinnen und Hörer mit einem eben solchen Gewitter.