Star Trek Technology, dude!

Apple hat am Dienstag Abend zwei neue iPhone-Modelle präsentiert: das iPhone 5s und das iPhone 5c und gefühlt dreiviertel der Nerd-Gemeinde rannte mental Amok. Ich finde: Apple hat alles richtig gemacht!

Apple verfolgt eine Strategie. Dabei gehen die Lenkerinnen und Lenker des Unternehmens planvoll vor. Sicherlich passen sie ihre Strategie hin und wieder an, aber sie verfolgen ihren Plan Zug um Zug, wie ein guter Schach-Spieler. Ich habe keinen Einblick in die inneren Unternehmensstrukturen; von außen sieht jede Veröffentlichung wohlüberlegt aus.

2011

Vor zwei Jahren erschien das iPhone 4S als Nachfolger des 4er-Modells. Äußerlich sind beide Modelle nicht zu unterscheiden. Das 4S kam mit Doppel-Kern-Prozessor, besserer Kamera und der Sprachassistentin Siri. Das 4er-Modell war für 100 Euro günstiger weiterhin erhältlich. Es entstand ein Riesenwirbel in den Netzwerken, dass Apple nicht innovativ sei, die Unterschiede zwischen neuem und altem Gerät wären zu marginal.

2012

Letztes Jahr erschien das iPhone 5 als Nachfolger des 4S-Modells. Dieses Mal war es ein stark verändertes Gehäuse mit LTE-Unterstützung, größerem Bildschirm, neuem Prozessor, besserer Kamera und längerer Akkulaufzeit. Das 4S-Modell war für 100 Euro günstiger weiterhin erhältlich. Es entstand ein Riesenwirbel in den Netzwerken, dass Apple nicht innovativ sei, die Unterschiede zwischen neuem und altem Gerät wären zu marginal.

2013

Dieses Jahr erschien das iPhone 5s als Nachfolger des 5er-Modells. Äußerlich unterscheiden sich beide Modelle vor allem durch den Metallring rund um den Home-Knopf auf der Vorderseite. Das iPhone 5s bietet LTE-Unterstützung auf vielen Frequnzen, einen 64-Bit-Prozessor, eine bessere Kamera, längere Akku-Laufzeit und einen Fingerabdruck-Sensor, mit der sich das Gerät entsperren lässt. Das 5er-Modell vom letzten Jahr lebt als 5c-Modell weiter. Das iPhone 5c ist für 100 Euro günstiger erhältlich. Es gibt einen Riesenwirbel in den Netzwerken, dass Apple nicht innovativ sei, die Unterschiede zwischen neuem und altem Gerät wären zu marginal und das iPhone 5c sei zu teuer.

Fucking Star Trek Technology, dude!

Alter, ich tipp mit meinem Finger auf einen Knopf auf der Vorderseite, mein Telefon erkennt, dass ich es bin und steht mir zur Verfügung? Mann, das ist fucking Star Trek Technology. Das ist wie Raumschiff Enterprise. Das ist fantastisch. Das ist Zukunft, wie ich es mir erträumt hab. Ich finde dieses Feature des iPhone 5s großartig. Längere Akku-Laufzeit, breitere LTE-Unterstützung, bessere Kamera, neuen Prozessor mit Bewegungs-Coprozessor nehme ich auch gerne mit.
Mein Fingerabdruck existiert laut Apple nur innerhalb des Geräts, er wird nicht synchronisiert und es gibt keinen Zugang zu ihm.

Innovation

Die meisten, die nach Innovation schreien oder zu wenig Innovation bei Apple ausmachen, haben – so vermute ich – das Innovative weder im iPhone 2007 noch im iPad 2010 erkannt. Wahrscheinlich sind da auch Leute dabei, die bereits 1984 bei der Vorstellung des Mac angemerkt haben: “Maus? Tastatur? Wer braucht sowas?”

2014

Dem Gesetz der Serie folgend könnte ich also bereits heute, im September 2013, schreiben, was vermutlich im September 2014 bezüglich neuer iPhones passieren wird. In aller Kürze: iPhone 6 erscheint, dreiviertel der Nerd-Gemeinde ist sich sofort einig: Apple ist nicht innovativ, das iPhone 6c ist zu teuer, Apples Aktienkurs fällt um etwa 3,5 %.

Mein Fazit

Meine Vertragsverlängerung steht an und mein kommendes Telefon wird ein iPhone 5s. Glasklare Entscheidung, Space-Grau im Farbton. Ich muss gestehen, mein derzeitiges Telefon ist ein iPhone 4. Für mich ist der Wechsel zum 5s ein großer Technologie-Sprung, den ich sehr stark merken werde und auf den ich mich sehr freue.

Ich mag Plants vs Zombies 2

tl;dr Freemium bleibt Scheiße, aber Plants vs Zombies 2 macht trotzdem großen Spaß.

Mit über 16 Millionen Downloads auf iPhone, iPad und iPod touch innerhalb der ersten Tage nach Erscheinen gehört der Start des zweiten Teils des Tower-Defense-Spiels Plants vs Zombies zum erfolgreichsten, was die iOS-Spielwelt bisher erlebt hat. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich am Spielprinzip nur wenig geändert, so dass Kennerinnen und Kenner des ersten Teils sich gleich heimisch fühlen. Was jedoch radikal neu ist, ist der Preis: Plants vs Zombies 2 ist kostenlos erhältlich, bietet aber über die Möglichkeiten der In-App-Käufe viele Gelegenheiten Geld los zu werden.

[Update: Inzwischen sind es 25 Millionen Downloads.]

Das Spielprinzip

Ein Haufen Zombies mit unterschiedlichen Fähigkeiten möchten das Gehirn der Spielerin / des Spielers verspeisen und laufen dafür mehr oder weniger strategisch von rechts nach links über den Bildschirm. Erreichen sie die äußere linke Seite, ist das eigene Gehirn futsch, und die Zombies haben gewonnen. Als Spieler hat man ein – zu Anfang überschaubares, im weiteren Spielverlauf ein großes – Arsenal an Pflanzen zur Verfügung, mit deren Hilfe sich eine Verteidigungsstrategie entwerfen lässt. Erbsen-Kanonen, Kartoffel-Minen, Kohl-Katapulte und viele weitere kreative Waffen stellen sich den Zombies hoffentlich erfolgreich entgegen.

Durchspielen

Drei große Spielorte mit vielen Zwischenstationen warten darauf, durchquert zu werden: So kämpft sich die Spielerin / der Spieler durch das alte Ägypten, legt sich mit Piraten auf der hohen See an und muss sich schließlich im Wilden Westen durchsetzen. Im Verlauf des Spiels erhält man Spielgeld, mit dem sich besondere Fähigkeiten – wie beispielsweise das Erledigen der Zombies durch Stromschläge oder Zerquetschen – erwerben lassen. Für echtes Geld wiederum lassen sich die Level einfach freischalten oder neue Pflanzen kaufen. Tatsächlich weisen immer mal wieder bildschirmfüllende Dialoge auf die zahlreichen Angebote hin und laden zum Kauf ein. Der Einladung muss man nicht entsprechen, denn das Spiel lässt sich auch ohne Zusatzkäufe durchspielen, es dauert nur ein bisschen länger. Insofern bleibt Publisher EA fair: Die In-App-Käufe erleichtern das Durchspielen, aber der Schwierigkeitsgrad nimmt ohne Zusatzkäufe keine unmöglichen Dimensionen an.
Ich hätte gerne 3,99 Euro für das Spiel bezahlt und wäre von dem In-App-Quatsch verschont geblieben, aber so verdient EA halt kein Geld an mir.

Fazit

Das Spiel ist sehr schön geworden: Die Animationen sind liebevoll umgesetzt, das Spielprinzip wurde bewahrt, die Story ist beknackt, aber egal und auch auf einem inzwischen betagten iPhone 4 läuft das Spiel in guter Geschwindigkeit. Plants vs Zombies 2 macht einfach großen Spaß, so großen Spaß, dass diesen nicht einmal die häufigen Hinweise auf In-App-Käufe verderben können.