Es muss 1997 gewesen sein. Dieses Musikformat MP3 war in aller Munde, und ich war interessiert. Man konnte also ein digitalisiertes Musikstück auf ein Zehntel seiner Größe reduzieren, ohne dass es erhebliche Klangeinbußen geben würde; das klang spannend. Ich hatte damals einen Pentium 90 mit Windows 95, und ich wollte dieses Umkodieren von Musikstücken einmal ausprobieren.
Als Test-Song nahm ich „Euphoria“ von den Spiritual Beggars. Ich wusste nicht, wie rechenintensiv das Kodieren einer WAV-Datei ins MP3-Format sein könnte, denn dann hätte ich kein 6-minütiges Stück als Test ausgesucht.
Ich klickte also auf den „Convert“-Knopf, sogleich legte der Rechner los und machte Fortschritte: … 0.01 % … 0.02 % … 0.03 % … das Ganze würde also dauern. Glücklicherweise rief ein Freund an und fragte, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm den Film „Die üblichen Verdächtigen“ zu gucken. Ich ließ den Rechner rechnen und ging zum Freund. Wir guckten den Film, sprachen über ihn und gingen anschließend noch einen Döner essen.
Als ich dann wieder Zuhause war und nach dem Rechner sah, war er ausgelastet und immer noch damit beschäftigt, „Euphoria“ umzurechnen. Etwa sechs Stunden hat mein Pentium 90 damals gebraucht, um die Datei zu konvertieren, aber nun hatte ich Zugang zu der glitzernden Welt der portablen Musikdateien.
Das Abspielprogramm für MP3 war für mich WinAmp; und als ich Ende 1998 meinen ersten Mac kaufte, war für mich klar, dass ich als erstes eine Mac-Version brauchte und die hieß: MacAmp.
Nun nach 15 Jahren wird WinAmp eingestellt. Auch wenn ich das Programm vor vielen Jahren durch iTunes ersetzt habe, erinnert es mich an die wilden Anfangszeiten digitalisierter Musik.
Ein Gedanke zu „Mit WinAmp geht auch ein bisschen persönliche Geschichte“
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